4. Dorf "Bho Hôông" / Danang

Auf meiner letzten Reise in Vietnam, besuchte ich das Dorf Bho Hôông.
Dieses liegt westlich von Danang (ca. 30 - 60 min) und man kann es mit einem Auto bzw. Mofa unkompliziert erreichen.
Es gehört einer ethnischen Minderheitsgruppe in Vietnam, die sich CO TU nennen.

Von der kleinen befestigten Straße, führt diese Brücke über den Bach, in das Dorf Bho Hôông.
Die CO TU Gemeinschaft lebt in Pfahlhäusern.
Wenn man ganz authentisch in diesem Dorf einige Zeit wohnen und leben möchte, kann man dies online oder vor Ort buchen.
Ich bin wie so oft auf meinen Reisen auf der Welt, spontan in dieses Dorf gekommen.

Um den Dorfplatz herum, findet man diese 3 kleinen und 1 großes Pfahlhaus.
Die CO TU Minderheit lebt heute noch, entlang des Truong Son Gebirges.

Die Dorfbewohner hielten sich im Schatten auf, nur ein paar Kinder waren neugierig geworden, wer sich nun im Dorf befindet.
Überall wo ich hin ging, waren sie auch...
Doch das ist nichts neues für mich auf der Welt.
Ich kann mich gut daran erinnern, als ich im November 1989 (DDR) bei meiner ersten Reise in Vietnam, einige Zeit fernab von Hanoi mit Freunden nach Thanh Hoa kam..., berührten mich die vietnamesischen Menschen überall (Arme, Beine, Kopf, Haare ect.) ...
Erwachsene und auch Kinder..., hatten nie zuvor einen weißen Menschen live gesehen...
Daher finde ich es überhaupt nicht schlimm..., sondern eher als etwas besonderes.
GUOL = bedeutet Gemeinschaft
Dieses große Pfahlhaus, ist das Gemeindehaus dieses Dorfes.
An dem Tag meines Besuches, war es sehr heiß... auch wenn es gerade mal im ersten Quartal des Jahres war.


Das Dorf war für mich wunderschön.
Nicht nur das Gemeindehaus...
Auch wenn diese Menschen ein sehr einfaches, bescheidenes Leben nach ihrer Kultur haben.
War es doch im Einklang mit der Natur.
Für mich wirkte alles sehr harmonisch.
Wenn man zu Gast in diesem Dorf sein möchte, kann man das Dorfleben live erleben.
Man sieht dann, wie die Menschen ihren Alltag verbringen.
Wie sie weben, stricken, Musikinstrumente herstellen und vieles mehr.
Unter anderem auch das Aufführen von Folklore / Tanz Darbietungen.
Diese können zum Teil auf dem Dorfplatz stattfinden.


Ich fühlte mich in diesem Dorf sehr wohl und gut aufgenommen.
Ab und an kamen auch Dorfbewohner auf mich zu.


Das reizte mich natürlich sehr...
Was er mir wohl schönes anbieten konnte?
Da ich fast immer lokal esse und zu dem Zeitpunkt Hunger hatte.

Der Händler öffnete seine Box auf dem Mofa und gab mir etwas in die Hand.
Er hatte etwas sehr leckeres für mich... und es war sogar noch warm.
Also ganz frisch gemacht.
Es war ein sehr schmackhafter Klebreiskuchen, der mit Sojabohnen / Ei und etwas Fleisch gefüllt war.
Ich mag dieses vietnamesische Essen sehr.

Alle Dächer der Pfahlhäuser waren mit Naturmaterialien bedeckt (z.B. Palmblätter).
Die das Regenwasser ableiten.
GUOL = hat auch die Bedeutung "Heiliger Ort"
Daher sollte man sich im Gemeindehaus auch nicht streiten.
Wir alle sind Menschen, doch ein freundliches Miteinander strebt man schon an...
Die klappbaren Fenster dienen der Belüftung und auch dem Schutz vor nächtlichen Eindringlingen... :-)

Der Hohlraum mit den Stelzen hat den Vorteil, dass kein Wasser in die Häuser gelangen kann und auch zum Unterschlupf von Tieren genutzt wird.

Nach einiger Zeit hörte ich ein Mofa ins Dorf kommen und wurde selbst neugierig, wer sich fernab der Zivilisation ins Dorf verschlagen hatte.
Ein lokaler Händler kam, um einige Dinge zum Kauf anzubieten.


Gestärkt und mit vollem Magen, ging es weiter für mich auf Entdeckungstour durch das Dorf der CO TU Bewohner.

Nun kam auch noch ein weiterer Mofa Fahrer.
Es schien kein Dorfbewohner zu sein.




Am Ende meines Rundganges im Dorf, habe ich noch dieses wunderbare Haus entdeckt.
In diesem waren verschiedene Dinge zu sehen.
Der Webstuhl fiel mir sofort auf.
Wie in anderen Regionen, bei Minderheiten Vietnams... gibt es natürlich bestimmte traditionelle Webtechniken.
Zudem konnte man hier traditionell hergestellte Sachen erwerben.
Wer sich all diese schöne Erinnerungen von mir, noch einmal als Gallerie ansehen möchte...
Kann dies gerne auf meinem YouTube Kanal unter der Playlist Impressionen tun.
Wie man sieht, war ich nicht allein.
Auch das eine oder andere Tier, konnte ich hier sehen.

Ich war am Rande des Dorfes angekommen.
Es war ersichtlich wie schwer es doch war, unter diesen Bedingungen zu leben.

Wohin ich auch blickte, es waren wirklich sehr sehr arme Menschen und das ist nun gerade mal 5 Jahre her.
Ein Land wie Vietnam, das in den vergangenen 30ig Jahren, einen riesigen Sprung in seiner Entwicklung gemacht hat...
Verblüfte mich gerade...
Ich weiß nicht woran es lag, das ich hier bitterste Armut sah...
Im Gegensatz dazu der Innenraum eines Pfahlhauses, am Rand des Dorfplatzes, was man als Gast mieten kann.
Mir selbst wurde bei diesem Unterschied, sehr unwohl...
Niemals hätte ich hier schlafen können.
Auch wenn ich der Gemeinschaft sicherlich etwas gutes damit getan hätte...
Doch mit welchem Gewissen hätte ich es getan?
Nun fragt sich so manch einer warum...
Na ja... ich kann zu all jenen nur sagen, die mich nicht kennen...
Das ich in Vietnam..., mit Menschen die ich Familie nenne..., in all den vergangenen Jahren unter ähnlichen Bedingungen Zeit verbracht habe.

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